Lebensversicherung treibt Generali an

Börsen-Zeitung

Jahresergebnis über Vorjahresniveau erwartet - Gewinnplus von 73 Prozent

Börsen-Zeitung, 6.8.2010 bin Mailand - Italiens größer Versicherer, Assicurazioni Generali, hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr dank einer Steigerung im Lebengeschäft erhöht. Das Schadengeschäft bremste den Anstieg zum Teil. Für das Gesamtjahr gab sich der Konzern aus Triest optimistisch, blieb dabei aber vage.
Im Schadengeschäft sei mit einer moderaten Zunahme der Brutto-Prämieneinnahmen zu rechnen, wenn große Naturkatastrophen ausblieben, prognostizierte der drittgrößte Assekuranzkonzern Europas nach Allianz und Axa. In der Lebensparte erwarten die Italiener ein im Vergleich zur ersten Jahreshälfte etwas niedrigeres Wachstum. Unterm Strich sollte ein Gewinn über dem Niveau des Vorjahres herausspringen, hieß es. 2009 hatte Generali nach einem Plus von 52% einen Nettogewinn von 12,3 Mrd. Euro erzielt.
Wie im Vorjahr - und den Erwartungen zufolge auch im weiteren Jahresverlauf— war das Geschäft mit Lebensversicherungen in der ersten Hälfte 2010 der Wachstumstreiber des Konzerns. Die Brutto-Prämieneinnahmen insgesamt stiegen um knapp ein Zehntel auf 33,2 Mrd. Euro. Dabei betrug die Steigerung im Lebensegment 14%, jene im Schadengeschäft 2%
Alle Kernmärkte des Konzerns trugen zur Steigerung in der Lebensversicherung bei. Während die Bruttoprämien in Italien um 17% und in Deutschland um 12% stiegen, legten sie in Frankreich 1% zu. In den Märkten Mittel- und Osteuropas, in denen Generali präsent ist, schrumpften diese Einnahmen jedoch um 0,5%. Auch bei dem nach APE- Methode (Annual Premium Equivalent) berechneten Neugeschäft ging es in dieser Region abwärts, während in den drei wichtigen westeuropäischen Märkten Zuwächse verzeichnet wurden. Insgesamt expandierte das Neugeschäft um 16% auf knapp 2,8 Mrd. Euro. Operativ steigerte sich Generali im Lebengeschäft um fast ein Viertel auf knapp 1,6 Mrd. Euro.
In der Schadenversicherung kam die Prärniensteigerung vor allem durch Policen außerhalb des Kfz-Geschäfts zustande. Steigerungen verzeichneten die Italiener besonders in Frankreich und auf dem Heimatmarkt, während es in Deutschland und Osteuropa vor allem wegen des Kfz-Geschäfts zu Rückgängen kam. Die kombinierte Schaden-Kosten- Quote (Combined Ratio) verschlechterte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 98,8%. Die Belastungen durch Naturkatastrophen gingen derweil um 7% auf 663 Mill. Euro zurück.
Der Gesamtkonzern kam im Halbjahr auf einen Reingewinn von 873 Mill. Euro. Verglichen mit den ersten sechs Monaten 2009 war dies eine Steigerung um 73%. Der seit dem Frühjahr amtierende Chairman Cesare Geronzi hob hervor, dass dies inmitten eines Szenarios erreicht worden sei, das nach wie vor von der Finanzkrise geprägt sei. Er kündigte an, weiter an der Effizienz des Konzerns arbeiten zu wollen. „Wir werden weiterhin alle unsere Anstrengungen darauf richten, unsere Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität zu verbessern“, erklärte er.